Der Untergang

Bis zum Abend gingen viele Eiswarnungen an die Brücke ein. Einige wurden auf der Karte eingezeichnet andere wiederum ignoriert. So gegen 22:00 Uhr ging eine weitere Eisbergwarnung der "California" im Funkerraum ein. Doch da diese beiden Schiffe nur etwa 19 Meilen von einander entfernt waren halte dieser Ruf im Ohr des Funkers Jack Phillips so laut, das es ihm fast das Trommelfell zerriss. Die Unterbrechung seiner privaten Nachrichtenübermittlung ärgerte ihn, und er fuhr dem Absender mit den Worten über den Mund:" Raus jetzt. Habe zu tun. Arbeite mit Cape Race".
Im "Krähennest" hatten Fred Fleet und Reginald Lee eine langweilige Wache verbracht.
Es war jetzt 23.40 Uhr. Plötzlich erblickte Fleet etwas direkt auf dem Kurs der Titanic.
In Sekundenschnelle wurde es größer. Er läutet die Glocke und rief die Brücke an.
Der erste Offizier Murdoch gab den Befehl sofort die Maschinen zu stoppen und hart Steuerbord zu drehen. 
Doch es war zu spät. Das Schiff drehte nur sehr langsam. Einen frontal Aufprall wurde verhindert, aber das gesamte Schiff schliff an dem Eisberg vorbei. Dabei wurde auf einer Länge von ca. 90 m große Spalten zwischen den vernieteten Stahlplatten in die Seitenwand gerissen.
Der Kesselraum war die kritische Abteilung die nun anfing zu fluten.
Die Titanic verfügte über 15 wasserdichte Querschotten in 16 wasserdichte Abteilungen untergliedert. Bei Beschädigung zwei dieser Kammer war sie noch schwimmfähig.
Sie konnte sich auch noch halten wenn vier Abteilungen fluteten, aber bei 5 war alles vorbei.
Von nun an war die Titanic dem Untergang geweiht. Viele der Passagiere bemerkten diesen Zwischenfall überhaupt nicht und die Menschen die ihn merkten schenkten ihm keine Beachtung. Die Passagiere mussten sofort in die Rettungsboote. Doch das war leichter gesagt als getan. Viele der Menschen wollten nicht wahr habe, das die "unsinkbare" Titanic sank und weigerten sich in die Rettungsboote zu steigen.
Die Funker wurden angewiesen den Notruf "CQD" zu funken. Später beschloss Bride, das neue Notsignal "SOS" auszusenden, das erst vor kurzem eingeführt worden war.
Nicht weit von der Unglücksstelle entfernt lag die California, aber dort war der Funkraum nach dem der Funker die Abfuhr von Phillips bekam nicht mehr besetzt.
Um 0:45 Uhr wurden die ersten Notraketen abgeschossen. Aber es waren nur weiße Raketen an Bord und für einen Notfall waren rote vorgesehen. So verstand die California das Signal nicht und nach fehlgeschlagenen Lichtsignalen entfernte sich die California langsam aber sicher.
Um 0:55 Uhr lag das Schiff mit dem Bug schon sichtlich tiefer im Wasser. Das erste Boot auf der Backbordseite, Nr. 6 wurde abgefiert. Obwohl es Platz für 40 Menschen hatte saßen nur 12 drin. Bei den folgenden Schiffen sah es nicht besser aus. Alle waren unterbesetzt, weil kein Mensch glauben wollte, 
das die Titanic sinkt.


Um 1:30 lag der Bug schon so tief im Wasser, das die Menschen sich kaum noch halten konnten. Langsam brach die Panik aus und die Boote wurden voller besetzt.
Um 1:45 Uhr war der Maschinenraum bis zu den Kesseln vollgelaufen.
Um 2:05 Uhr wurde das vordere Welldeck schon ziemlich hoch vom Wasser überflutet, die See stand jetzt knapp drei Meter unter dem A-Deck.
Um 2:18 Uhr stellt sich das Schiff langsam senkrecht hin. Die Lichter brannten noch immer. Dank der Heizer, die bis zum Schluss die Kessel anfeuerten.
Nun riss das Schiff in der Mitte durch. Das Heck viel zurück, der Bug versank in dem eisigen Wasser. Nach einigen Sekunden stellte sich das Heck wieder senkrecht und versank langsam und sachte.

Es sterben 1502 Menschen in der eisigen Kälte des Wassers, nur 7 werden
gerettet, weil die Rettungsboote viel zu spät umkehrten.

 

Die Bilder sind © by Norman Fehling
© 2003 by Norman Fehling