Die Geschichte
Wie alles begann...
In den Tagen von Kathie Lee Gifford und Richard Simmons,
bettelten die Menschen förmlich darum, eine Reise mit der Princess Cruise Line
zu buchen. Es ist schwer zu verstehen, warum 1912 die Nord Atlantik
Schiffahrtslinie eine sirenenhafte Anziehung auf Schiffsbauer und -besitzer
hatte. Jeder versuchte mit der besten Ausstattung und den schnellsten Schiffen
der Beste zu sein.
Für Amerika war es die einzige Möglichkeit, andere Kontinente zu erreichen und
umgekehrt.
Im Jahre 1912 fielen Menschen, härter als in anderen Jahren, unter zwei
Kategorien: Die überaus Reichen und die verworfenen Armen. Es gab zwar eine
Mittelschicht, aber sie unterschied sich doch sehr von der heutigen. Zu dieser
Mittelschicht zählten gescheiterte Wohlhabende, sowie Arme, die einen außergewöhnlichen
Aufschwung erlebt hatten.
Amerika repräsentierte diesen Aufschwung und so waren die meisten Kontinentalflüchtlinge.
Menschen, die alles gespart hatten, um das Land der tausend Möglichkeiten zu
erreichen. So wie hunderte und tausende jedes Jahr ihr Glück versuchten. Diese
Menschenmassen garantierten vielen Linienbesitzern eine schnelle und stetige
Geldquelle.
Die Third-Class belegte nur einen geringen Prozentsatz der Schiffe. Auf der Rückfahrt
hatten die Schiffe internationale Post, Fracht und Vieh an den selben Plätzen
verstaut, wo zuvor die Emigranten ihren Platz hatten.
Schiffsfirmen und- bauer sahen sich unter einen immer größer werdenden Druck
gesetzt, mehr Passagiere zu bekommen. 1850 bis 1912 verringerte sich die Zeit,
die man auf See verbrachte von Monaten auf Wochen und als die Cunard Liner
Lustiania und Mauretania vorgestellt wurden, nur noch auf Tage.
England war Sitz zweier großer Schiffsgesellschaften: Cunard und die White
Star Line. 1902 fasste der Geschäftsmann J. Pierpont Morgan den Plan, die
Mehrheit aller Passagierschiffe zu besitzen. Deswegen wollte er auch die
Gesamtheit der transkontinentalen Verschiffung und der Transportindustrie
besitzen. Um diesen Plan durchzuführen, brauchte er beide englischen Firmen.
Beiden unterbreitete er ein Angebot.
Die Engländer antworteten mit einem staatlichen Darlehen für die Cunard Firma.
Durch diesen Kapitalzufluss entstanden die
Lusitania und Mauretania Schwestern.
White Star war ihrem Schicksal überlassen. Morgan kaufte sofort die
Passagierdampfer von J. Bruce Ismay, der diese Firma von einem der White Star
Line Gründer geerbt hatte.
Ismay behielt seine Position bei der White Star Line nach der Übernahme durch
Morgan's International Mercantile Marine, und wurde sogar Präsident von IMM. Es
war Ismay's Aufgabe, mehr als die jedes anderen, Morgan's neue Errungenschaft im
Wettbewerb mit seinem Konkurrenten Cunard durchzusetzen. Ismay wußte von den
technischen Grenzen, die die White Star Bauer, Harland und Wolff aus Belfast,
daran hinderte, ein genauso schnelles Schiff wie das Cunard Duo herzustellen. So
entschieden Ismay und Lord James Pirrie von H & JW, eine andere Route
einzuschlagen.
Lord Pirrie gab im Juni 1907 ein Dinner in seinem Haus. Die beiden hatten die
Idee eines Trios, das mit einer schnellen Geschwindigkeit den Atlantik überqueren
konnte und das innerhalb einer Wochen. Diese neuen Schiffe würden einen neuen
Luxus für die First- und Second-Class-Reisenden anbieten. Auch die Third-Class
würde einen Komfort haben, wie es die Welt bisher nicht gesehen hatte. So wäre
jeder zufrieden und ungestört. Den einen Tag, den man länger fahren musste, würde
man für soviel Luxus in Kauf nehmen.
Die First-Class würde besser untergebracht, als in den schönsten Hotels an
Land. Die Second-Class würde die Trivialität der Reichen kennen lernen, die für
diese schon als selbstverständlich galten. Die Third-Class würde sich so wohl
fühlen, daß sie die Reise der gehobenen Gesellschaft nicht stören würden.
Als Ismay dieses Dinner verließ, hatte er der neuen Klasse der White Star Line
bereits mündlich zugestimmt. Sie sollte die Olympic Klasse heißen und wie alle
Schiffe der White Star Line in Pirries Schiffswerft gebaut werden. Jedes Schiff
des Trios würde das andere noch übertrumpfen und man scheute keine Kosten.
Das erste Schiff sollte die Olympic werden, was zu der Zeit das größte Schiff
der Welt sein würde. Als drittes Schiff sollte die Gigantic gebaut werden, die
dann den Platz als größtes Schiff der Welt eingenommen hätte. Die mittlere
Schwester wurde die Royal Mail Ship Titanic.
Titanic
Unter den vielen großen Schnelldampfern, die für die
nordatlantische Verbindung zwischen der neuen und der alten Welt gebaut wurden,
hielt sich bis heute der Name Titanic in besonders tragischer Weise in
Erinnerung.
1912
Als sie Anfang 1912 bei der Werft Harland & Wolff in Belfast fertig gestellt
wurde, war sie mit ihren 46328 BRT, 269,10 m Länge und 22 Knoten
Geschwindigkeit der größte, je von Menschenhand gefertigte bewegliche
Gegenstand. Nie zuvor hat es ein Schiff gegeben, dessen Luxusausstattungen sich
mit der Titanic hatten messen lassen. Für die technisch orientierte Fachfeld
war jedoch die Tatsache wichtiger, daß sie mit ihren 15 Querschotten und den 17
wasserdichten Abteilungen als unsinkbar galt, obwohl weder die Reederei noch die
Schiffswerft das je behaupteten. Weit weniger Beachtung wurde allerdings dem
Umstand geschenkt, daß sie nur etwa für ein Drittel aller Passagiere und
Besatzungsmitglieder Rettungsboote an Bord hatte. Dieses Dilemma wurde durch die
damals vorherrschenden Vorschriften der staatlichen Überwachungsbehörde ausgelöst,
bei der ein Schiff von der Größe der Titanic nur Platz in den Rettungsbooten für
ca. 1200 Menschen haben musste.
Am 10. April 1912 lief die Titanic mit 1316 englischen und amerikanischen
Passagieren und einer 891 Mann starken Besatzung, als Besatzung, also mit
insgesamt 2207 Menschen, zur Jungfernreise nach New York aus. Unter ihren
Passagieren befanden sich der leitende Harland & Wolff, Thomas Andrews,
sowie Konstrukteure und Schiffbauingenieure, die an einer triumphalen Überfahrt
interessiert waren. Die Ankunft in New York war für den 17. April vorgesehen,
und in den ersten drei Tagen ging die Reise so schnell voran, daß sich die
Titanic am Sonntag, dem 14. April, 300 Meilen südöstlich Neufundlands befand.
Ruhig und klar brach die Dämmerung herein. Zwar gingen im Funkraum zahllose
Funksprüche ein, die auf ein großes Eisfeld genau auf der Reiselinie der
Titanic hindeutete, jedoch war der völlig überlastete Funker damit beschäftigt,
private Mitteilungen der Passagiere an die in Reichweite gekommene Funkstation
Cape Race zu versenden. Zur damaligen Zeit war der Marconiraum (Funkraum) nicht
unmittelbar der Schiffsleitung unterstellt, sondern eher ein auf privater Basis
arbeitender Passagierservice. Als gegen Einbruch der Dunkelheit die Temperatur
um 5 Grad fiel, fühlte sich Kapitän Smith nicht beunruhigt oder veranlasst,
die Geschwindigkeit des Schiffes zu reduzieren, obwohl ein plötzlicher
Temperatursturz auf Eis in der Nähe hinwies. Unvermindert dampfte das Schiff
mit 22 Knoten westwärts.
Die meisten Passagiere hatten sich bereits in ihre Kabinen zurück- gezogen, als
um 23:40 Uhr das Unglück seinen Lauf nahm. Viel zu spät meldete der Ausguck im
Mast "Eisberg Steuerbord voraus". Auch der auf der Brücke zu der Zeit
kommandierende 1. Offizier Murdoch bemerkte den glänzenden weißen Schatten in
der Dunkelheit erst, als das sofort hart Steuerbord gelegte Ruder und die
gleichzeitig voll rückwärts arbeitende Maschine keine Wirkung mehr zeigten.
Als das Schiff sich zu drehen begann, kratzte der Eisberg an der Steuerbordseite
entlang und hinterließ ein ungefähr 75 Meter langes Leck, bestehend aus Rissen
und Beulen, aus dem der eiskalte Nordatlantik in das Schiff strömte. Sofort
wurden von der Brücke aus alle wasserdichten Schotten geschlossen. Man musste jedoch feststellen, daß nicht nur zwei, sondern sechs Abteilungen leck
geschlagen waren. Das Schiff hätte bei zwei volgelaufenen Abteilungen noch
weiterfahren können. Selbst bei vier, vielleicht auch noch fünf Abteilungen, hätte
sie sich halten können. Bei jedoch sechs volgelaufenen Abteilungen würde sich
der Bug aufgrund des Wassers senken und ein Überlaufen der Abteilungen zur
Folge haben. Kurz, die Titanic konnte nicht gehalten werden - sie würde sinken.
Immer tiefer tauchte das Vorschiff ein, bis schließlich das eingedrungene
Wasser über die Schotten hinweg die hinter gelegenen Abteilungen überflutete.
Kurz nach Mitternacht erhielt der Funker die Anweisung, Notrufe auszusenden. Außerdem
gab Smith die Anweisung, Notraketen abzufeuern und die Rettungsboote klar zu
machen. Ungefähr eine halbe Stunde später waren die ersten Rettungsboote mit
Frauen und Kindern besetzt. Da vorher noch nie Rettungsübungen gemacht worden
waren, spielte sich die ganze Prozedur recht langsam ab. Zudem hatten viele
Besatzungsmitglieder kein so rechtes Zutrauen zu den Booten, so daß sie
teilweise nur zur Hälfte besetzt wurden. Zu diesem Zeitpunkt hatten viele
Schiffe den Notruf der Titanic aufgefangen und geantwortet. Aber das am nächsten
stehende Schiff war die Carpathia unter Kapitän Rostron, die für die 58 Meilen
große Distanz zwischen den Schiffen ungefähr vier Stunden bräuchte, wobei die
Titanic bereits lange im eiskalten Wasser versunken wäre, dessen Temperatur von
2 Grad unter Null keinem eine Überlebenschance ließ. Das Besetzen der
Rettungsboote gestaltete sich weiterhin als großes Problem: Viele der
Passagiere wollten einfach nicht wahrhaben, daß dieses große Schiff einfach
versinken könnte. So wurde es beinahe 2.00 Uhr früh, bis das letzte
Rettungsboot von der Titanic freikam.
Eine Augenzeugin berichtete später, als sie beobachtete, wie das Vorschiff und
die Brücke sehr schnell unter Wasser verschwanden. Danach kippte die Titanic
nach vorne über und brach auseinander. Das vom Vorschiff nun erleichterte Heck
ragte noch eine Minute wie ein gigantischer Schatten aus dem Meer und verschwand
dann ebenfalls - begleitet von den Hunderten von Menschen, die im eisigen Wasser
um ihr Leben kämpften.
Eine Stunde später sichteten die Überlebenden die heraneilende Carpathia,
deren Kapitän Rostron unerschütterlich durch die großen Eisfelder fuhr und
dem Dampfer eine nie zuvor erreichte Geschwindigkeit von 17 Knoten verliehen
hatte, obwohl das Schiff nur für 14 Knoten ausgelegt war. Er nahm die ca. 700 Überlebenden
des größten Schiffsunglückes in Friedenszeiten auf.
1985
Der amerikanische Tiefseeforscher Robert D. Ballard fand das Wrack der Titanic
am 1. September 1985. Der vordere Teil des Schiffes hatte sich gut 18 Meter in
den Schlammboden gegraben, bis er zum Stillstand kam. Das ca. 600 Meter
entfernte Heck wurde völlig zerstört.
Ballard untersucht das Wrack 1986 mit dem Unterseeboot Alvin und dem Roboter JJ
im Bereich der vorderen Freitreppe, wo die große Glaskuppel zwischen den
Schornsteinen 1 und 2 gestanden hatte.
Unter den vielen großen Schnelldampfern, die für die nordatlantische
Verbindung zwischen der neuen und der alten Welt gebaut wurden, hielt sich bis
heute der Name Titanic in besonders tragischer Weise in Erinnerung.
1912
Als sie Anfang 1912 bei der Werft Harland & Wolff in Belfast fertig gestellt
wurde, war sie mit ihren 46.000 BRT, 269 m Länge und 22 Knoten Geschwindigkeit
der größte, je von Menschenhand gefertigte bewegliche Gegenstand. Nie zuvor
hat es ein Schiff gegeben, dessen Luxusausstattungen sich mit der Titanic hatten
messen lassen. Für die technisch orientierte Fachfeld war jedoch die Tatsache
wichtiger, daß sie mit ihren 15 Querschotten und den 17 wasserdichten
Abteilungen als unsinkbar galt, obwohl weder die Reederei noch die Schiffswerft
das je behaupteten. Weit weniger Beachtung wurde allerdings dem Umstand
geschenkt, daß sie nur etwa für ein Drittel aller Passagiere und
Besatzungsmitglieder Rettungsboote an Bord hatte. Dieses Dilemma wurde durch die
damals vorherrschenden Vorschriften der staatlichen Überwachungsbehörde ausgelöst,
bei der ein Schiff von der Größe der Titanic nur Platz in den Rettungsbooten für
ca. 1200 Menschen haben musste.
Am 10. April 1912 lief die Titanic mit 1316 englischen und amerikanischen
Passagieren und einer 891 Mann starken Besatzung, als Besatzung, also mit
insgesamt 2207 Menschen, zur Jungfernreise nach New York aus. Unter ihren
Passagieren befanden sich der leitende Harland & Wolff, Thomas Andrews,
sowie Konstrukteure und Schiffbauingenieure, die an einer triumphalen Überfahrt
interessiert waren. Die Ankunft in New York war für den 17. April vorgesehen,
und in den ersten drei Tagen ging die Reise so schnell voran, daß sich die
Titanic am Sonntag, dem 14. April, 300 Meilen südöstlich Neufundlands befand.
Ruhig und klar brach die Dämmerung herein. Zwar gingen im Funkraum zahllose
Funksprüche ein, die auf ein großes Eisfeld genau auf der Reiselinie der
Titanic hindeutete, jedoch war der völlig überlastete Funker damit beschäftigt,
private Mitteilungen der Passagiere an die in Reichweite gekommene Funkstation
Cape Race zu versenden. Zur damaligen Zeit war der Marconiraum (Funkraum) nicht
unmittelbar der Schiffsleitung unterstellt, sondern eher ein auf privater Basis
arbeitender Passagierservice. Als gegen Einbruch der Dunkelheit die Temperatur
um 5 Grad fiel, fühlte sich Kapitän Smith nicht beunruhigt oder veranlasst,
die Geschwindigkeit des Schiffes zu reduzieren, obwohl ein plötzlicher
Temperatursturz auf Eis in der Nähe hinwies. Unvermindert dampfte das Schiff
mit 22 Knoten westwärts.
Die meisten Passagiere hatten sich bereits in ihre Kabinen zurück- gezogen, als
um 23:40 Uhr das Unglück seinen Lauf nahm. Viel zu spät meldete der Ausguck im
Mast "Eisberg Steuerbord voraus". Auch der auf der Brücke zu der Zeit
kommandierende 1. Offizier Murdoch bemerkte den glänzenden weißen Schatten in
der Dunkelheit erst, als das sofort hart Steuerbord gelegte Ruder und die
gleichzeitig voll rückwärts arbeitende Maschine keine Wirkung mehr zeigten.
Als das Schiff sich zu drehen begann, kratzte der Eisberg an der Steuerbordseite
entlang und hinterließ ein ungefähr 75 Meter langes Leck, bestehend aus
Rissen und Beulen, aus dem der eiskalte Nordatlantik in das Schiff strömte.
Sofort wurden von der Brücke aus alle wasserdichten Schotten geschlossen. Man musste
jedoch feststellen, daß nicht nur zwei, sondern sechs Abteilungen leck
geschlagen waren. Das Schiff hätte bei zwei volgelaufenen Abteilungen noch
weiterfahren können. Selbst bei vier, vielleicht auch noch fünf Abteilungen, hätte
sie sich halten können. Bei jedoch sechs volgelaufenen Abteilungen würde sich
der Bug aufgrund des Wassers senken und ein Überlaufen der Abteilungen zur
Folge haben. Kurz, die Titanic konnte nicht gehalten werden - sie würde sinken.
Immer tiefer tauchte das Vorschiff ein, bis schließlich das eingedrungene
Wasser über die Schotten hinweg die hinter gelegenen Abteilungen überflutete.
Kurz nach Mitternacht erhielt der Funker die Anweisung, Notrufe auszusenden. Außerdem
gab Smith die Anweisung, Notraketen abzufeuern und die Rettungsboote klar zu
machen. Ungefähr eine halbe Stunde später waren die ersten Rettungsboote mit
Frauen und Kindern besetzt. Da vorher noch nie Rettungsübungen gemacht worden
waren, spielte sich die ganze Prozedur recht langsam ab. Zudem hatten viele
Besatzungsmitglieder kein so rechtes Zutrauen zu den Booten, so daß sie
teilweise nur zur Hälfte besetzt wurden. Zu diesem Zeitpunkt hatten viele
Schiffe den Notruf der Titanic aufgefangen und geantwortet. Aber das am nächsten
stehende Schiff war die Carpathia unter Kapitän Rostron, die für die 58 Meilen
große Distanz zwischen den Schiffen ungefähr vier Stunden bräuchte, wobei die
Titanic bereits lange im eiskalten Wasser versunken wäre, dessen Temperatur von
2 Grad unter Null keinem eine Überlebenschance ließ. Das Besetzen der
Rettungsboote gestaltete sich weiterhin als großes Problem: Viele der
Passagiere wollten einfach nicht wahrhaben, daß dieses große Schiff einfach
versinken könnte. So wurde es beinahe 2.00 Uhr früh, bis das letzte
Rettungsboot von der Titanic freikam.
Eine Augenzeugin berichtete später, als sie beobachtete, wie das Vorschiff und
die Brücke sehr schnell unter Wasser verschwanden. Danach kippte die Titanic
nach vorne über und brach auseinander. Das vom Vorschiff nun erleichterte Heck
ragte noch eine Minute wie ein gigantischer Schatten aus dem Meer und verschwand
dann ebenfalls - begleitet von den Hunderten von Menschen, die im eisigen Wasser
um ihr Leben kämpften.
Eine Stunde später sichteten die Überlebenden die heraneilende Carpathia,
deren Kapitän Rostron unerschütterlich durch die großen Eisfelder fuhr und
dem Dampfer eine nie zuvor erreichte Geschwindigkeit von 17 Knoten verliehen
hatte, obwohl das Schiff nur für 14 Knoten ausgelegt war. Er nahm die 705 Überlebenden
des größten Schiffsunglückes in Friedenszeiten auf.
1985
Der amerikanische Tiefseeforscher Robert D. Ballard fand das Wrack der Titanic
am 1. September 1985. Der vordere Teil des Schiffes hatte sich gut 18 Meter in
den Schlammboden gegraben, bis er zum Stillstand kam. Das ca. 600 Meter
entfernte Heck wurde völlig zerstört.
Ballard untersucht das Wrack 1986 mit dem Unterseeboot Alvin und dem Roboter JJ
im Bereich der vorderen Freitreppe, wo die große Glaskuppel zwischen den
Schornsteinen 1 und 2 gestanden hatte.
© 2004 by Norman Fehling