Die letzten Stunden auf der Titanic
Sonntag, der 14. April 1912. Ein klarer strahlender und sehr warmer Tag für
April. Für alle war es bloß ein weiterer Tag auf See an Bord der Titanic.
Nach dem Frühstück hielt Kapitän Smith in seiner stolzen Uniform, an seiner
Seite einer seiner Offiziere, vor der First-Class ein Gebet. In der Second-Class
wurde dies durch Purser Reginald Baker abgehalten und ihm folgte eine
katholische Messe durch Vater Thomas Byles, der auch zu der Third-Class sprach.
Nachdem man den Telegraphen wieder repariert hatte, bekam der Kapitän folgende
Nachricht: "Eiswarnung: Packeis und Eisberge, 41 Grad, 51 min. Nord; 49
Grad, 52 Min. West."Die griechische Dampfer Athina und Coronia meldeten
dies.
Anstatt mit dieser Nachricht zur Brücke zu gehen, zeigte Smith sie Ismay.
Eleanor Widener bezeugte später, daß Ismay die Nachricht las und sie dann
einfach in seine Tasche steckte, während Smith bereits den Raum verließ.
Gegen 5 Uhr abends, setzte sich Ismay zu Marian Thayer und Emily Ryerson, die
sich an Deck aufhielten. Er zeigte ihnen die Nachricht, auf der auch ein Notruf
eines anderen Dampfers stand, der manövrierunfähig im Meer trieb.
Ismay wurde gefragt, wie die Titanic nun helfen würde. Er ging nicht auf diese
Frage ein, sondern sagte nur, daß ab dem nächsten Morgen ein zusätzlicher
Kessel angeheizt würde. So würde man zur Überraschung aller einen Tag eher in
New York anlegen.
Mehr als zwei Stunden später gab Ismay die Nachricht dem Kapitän zurück, um
sie in den Kartenraum zu leiten.
Um Zeit und Meilen zu sparen, gab es 1912 eine Nord- und eine Südroute. Wegen
der Eiswarnung entschied der Kapitän, die Titanic 16 Meilen weiter südwestlich
zu steuern.
Bis dahin hatte die Titanic drei Warnungen erhalten. Ein weiteres Schiff hatte
Eis gesehen und bereits am Freitag und Samstag war die Titanic die ersten Male
gewarnt
worden. Smith dachte jedoch, das Verschwiegenheit die beste Taktik sei.
Um 18.00 Uhr begann Lightollers Dienst. Lights berichtete ihm von den
Eiswarnungen und sagte ihm, daß nach Berechnungen das Eis gegen 23.00 Uhr in
Sicht kommen müßte. Lights ging dann zu Tisch und William Murdoch war Leiter
der Brücke.
Um 19.45 Uhr informierte Samuel Hemming Murdoch, daß alle Navigationslichter
nun an wären. Murdoch befahl Hemming, genau darauf zu achten, daß nichts die
Brücke blenden würde, da mit Hindernissen zu rechnen sei.
Zwischen 17.30 und 21.30 Uhr war alles normal. Kapitän Smith war Ehrengast bei
George und Eleanor Widener, die auch die Thayer-Familie, Archibald Butt und die
W. Cutters eingeladen hatten. Ganz nach White-Star-Regeln bekam der Kapitän
selbst-
verständlich keinen Liquer.
In der Second-Class waren hundert Passagiere dabei, Lieder zu singen, unter
ihnen Lawrence Beesley. Er fand das Ganze seltsam, denn viele Lieder handelten
von den Gefahren auf See.
Auch in der Third-Class herrschte ein geschäftiges Treiben. Eine Feier war in
vollem Gang, währen Symons im Aussichtskorb die Kälte erwähnte. Er sagte zu
seinem Freund: "Es riecht nach Eis. Es gibt eine Regel, nach der man, wenn
man Eis riecht,
es auch bald zu sehen bekommt."
Kurz vor 21 Uhr kehrte Kapitän Smith auf die Brücke zurück. Nach Lagebericht
von Lights war die See ruhig, kein Mond aber Millionen von Sternen. Smith verließ
gegen
21.20 Uhr die Brücke mit einer Warnung an Lightoller. Er sollte sich bei
irgendwelchen Schwierigkeiten sofort bei ihm melden.
Phillips war noch immer mit dem Telegraphen beschäftigt. Um 21.30 Uhr kam eine
weitere Eiswarnung von der Masaba. Phillips sendete ein einfaches
"Danke" zurück und fuhr fort, Passagierpost zu telegraphieren. Die
Masaba wartete immer noch auf die Bestätigung, daß die Brücke ihre Nachricht
gesehen hatte und fragte nach. Phillips ignorierte jedoch diese Aufforderung.
Die Masaba warnte vor einem riesigen Eisfeld, mehrere Meilen groß, in das die
Titanic mit maximaler Geschwindigkeit hineinsteuerte. Phillips brachte die
Nachricht nicht
zur Brücke.
Zwischen 22 und 23 Uhr waren fast alle Passagiere in ihren Kabinen. Lediglich im
First-Class-Raucherraum war noch ein Pokerspiel in vollem Gange.
Gegen 22 Uhr fand der Wachwechsel im Ausguck statt. Frederick Fleet und Reginald
Lee wurden angewiesen, gut auf Eis achtzugeben. Lights erwähnte noch einmal, daß
gegen 23.30 Uhr Eis in Sicht sein müßte. Anschließend machte er seine Runde
auf dem Schiff und ging dann in seine Kabine.
Die Titanic fuhr weiter gen Osten mit einer Geschwindigkeit von 22 Knoten.
Wie Ismay gewünscht hatte, würde die Titanic nun Dienstag ankommen.
Der Wachwechsel verlief normal; jeder tat seine Arbeit. Auch auf der Brücke war
nichts ungewöhnliches.
Die meisten Berichte aus der Literatur schrieben, daß alles normal war, bis um
23.40 Uhr die Titanic ihrem Schicksal begegnete. Titanic-Historiker George Behe
war jedoch anderer Meinung. Laut seinen Untersuchungen sah Fleet um 23.15 Uhr
das erste Mal Eis. Er läutete dreimal die Glocke im Ausguck und kontaktierte
die Brücke, doch niemand antwortete. Er versuchte es noch zweimal in den
folgenden 25 Minuten. Die Titanic war nun in Reichweite der von der Masaba
beschriebenen Eismassen. Diese Warnung lag immer noch an Phillips Arbeitsplatz.
Gegen 23.40 Uhr erschien am Horizont eine schwarze Silhouette. Fleet erkannte
sofort, was es war und kontaktierte die Brücke.
Dieses Mal antwortete die Brücke. "Ja, was gibt's?" fragte Murdoch.
"Eisberg, genau vor uns!" antwortete Fleet. Murdoch dankte und legte
auf. Er befahl, alle Maschinen zurück, alle wasserdichten Türen schließen und
hart steuerbord.
Der Berg kam näher und wurde größer. Der Bug zeigte direkt auf den Eisberg
und drehte sich nur langsam. Murdoch war sich jedoch sicher, den Berg früh
genug gesehen zu haben und das Unglück verhindert zu haben.
Erst als er hörte und fühlte, wie das Eis an die Steuerbord-Seite stieß, wußte
er, daß er unrecht hatte.
Die Kollision war nur leise wahrzunehmen. Jeder legte dieses Geräusch anders
aus: Symons im Ausguck dachte, die Titanic hätte geankert; Passagier Selena
Cook dachte, die Jungs nebenan hätten eine Kissenschlacht; George Rowe hörte
nichts,
aber er sah den Eisberg; der vierte Offizier Lowe sah weder das Eis, noch hörte
er etwas, da der Berg nicht die Höhe der Brücke hatte.
Kapitän Smith wußte gleich, daß etwas nicht stimmte. Er war sofort auf der Brücke,
um zu prüfen, ob die Notlampen an waren und die wasserdichten Türen
geschlossen
worden waren. Als nächstes schickte er Boxhall los, um das Schiff zu
untersuchen
und den Schaden zu melden. Boxhall wollte auch noch den Tischler Hutchinson
hinzuziehen. Er brauchte ihn nicht lange suchen, denn er kam, um zu melden, daß
in
die Titanic Wasser eindrang. C.J. Smith kam ebenfalls und meldete, daß der
Postraum bereits bis Deck G gefüllt war.
Ismay erwachte durch die Erschütterung. Er ahnte Böses und ging auf die Brücke.
Der Kapitän gab Zeichen, sich für einen Notruf bereit zu halten.
Thomas Andrews betrat die Brücke. Er wußte aus den Berichten, daß das Wasser
bereits in die ersten 6 Kompartments, die ersten 5 Lagerräume und den
Boilerraum 6
eingedrungen war. Das Schiff war seinem Schicksal ausgeliefert. Als einer der
Erbauer wußte Andrews, daß in einer knappen Stunde die Hälfte der Menschen um
ihr
Leben kämpfen würden, da der Platz in den Booten nicht ausreichte.
Am morgen des 15.April um 00.10 Uhr, gab Kapitän Smith, Senior Offizier der
White Star Line und eine der größten Errungenschaften dieser Firma, den
Befehl, die Rettungsboote für die ersten Frauen und Kinder fertig zu machen.
Die Titanic hatte alles, was man sich nur vorstellen konnte. Aber jetzt, in
dieser Notlage, wurde schnell deutlich, daß es ihr am Wichtigsten fehlte. In
den nächsten Stunden würde sie erfahrene Seeleute brauchen und eine starke
Hand, die die Menschen
führt. Doch Kapitän Smith schien sich seiner Fähigkeiten nicht mehr so sicher
und hielt immer Rücksprache mit seinem Offizier. Die Besatzung brauchte
Organisation, doch gerade ein paar Tage zuvor war die unnütze Rettungsboot-Übung
gestrichen
worden. Es herrschte Verwirrung. Smith, Andrews und Ismay wußten jedoch, daß
am meisten die Rettungsboote fehlen würden.
Boxhall weckte alle anderen Offiziere und berichtete Lightoller, daß das Wasser
schon im Postraum bis Deck F gestiegen war.
Immer mehr Passagiere ahnten, daß etwas nicht stimmte. Es gingen immer mehr
ungewöhnliche Aktivitäten vor sich. Einige Stewards weckten die Passagiere,
andere beruhigten sie und schickten sie einfach wieder zu Bett.
Die Titanic würde nur haltmachen, um einige Reparaturen durchzuführen. In
einigen Stunden sollte die Fahrt dann weitergehen.
John Jacob Astor traf mit seiner schwangeren 19jährigen Frau und einer kleinen
Gruppe Kapitän Smith auf dem A-Deck. Astor konnte seine Frau nicht beruhigen
und
sprach daher mit Smith unter vier Augen. Als er zurück kam, sagte er ruhig zu
seiner Frau und den anderen, daß sie sich warm anziehen und die Rettungswesten
anlegen sollten. Einige aus der Gruppe wollten es nicht wahr haben, daß etwas
nicht stimmte.
Eine Frau sagte nur: "Ich finde das alles lächerlich! Die Titanic könnte
über 100 Eisberge fahren und man würde es nicht merken."
Kurz nach 00.10 Uhr gab Smith den Befehl an Phillips, den internationalen Notruf
zu senden.
Phillips und Bride senden "CQD MGY" und scherzen dabei untereinander.
Murdoch und der 3. Offizier Pittman dagegen machen Boot Nr. 7 zum Beladen
fertig.
Sie fragten nach den ersten Frauen, doch niemand trat vor. Die Ersten, die das
Boot dann doch betraten, waren D. Bishop und Dorothy Gibson. Keiner der
Folgenden
wollte das große "unsinkbare" Schiff gegen dieses kleine Boot
eintauschen. Um das Boot wenigstens halbwegs zu füllen, schickte Murdoch
Besatzungsmitglieder dazu.
Boot Nr. 7 wurde mit 32 Menschen herabgelassen. Das Fassungsvermögen lag bei
65.
Während es an Deck schwierig war, den First- und Second-Class-Passagieren klar
zu machen, in welcher Notlage man sich befand, wußten es die
Third-Class-Passagiere schon genau. Einige von ihnen wurden praktisch aus ihren
Kabinen geschwemmt. Um ins Freie zu kommen, kletterten einige an Wänden und
Frachtkränen
empor. Ein Großteil der Sektionen war bereits abgeschottet. Einigen wurde der
Weg von Stewards versperrt, die ihnen den Durchgang verweigerten.
An der Steuerbord-Seite waren die Offiziere Murdoch und Pittman damit beschäftigt,
Boot Nr. 5 zu laden. Ismay beschuldigte sie, daß sie zu langsam seien. Pittman
bekam die Erlaubnis des Kapitäns, die Boote nun mit jedem, nicht nur mit Frauen
und Kindern, zu beladen, der vortrat. Murdoch befahl Pittman, das Kommando des
Bootes zu übernehmen. Es wurde mit 40 Personen anstelle von 65
heruntergelassen.
Auf der Backbord-Seite waren noch alle Boote in ihrer Verankerung.
Auf den Notruf der Titanic hatten bis dahin drei Schiffe geantwortet. Die
Frankfurt, 170 Meilen entfernt, die Olympic, 500 Meilen entfernt, und die
Carpathia, 58 Meilen
entfernt. Die Olympic wollte nur schwer glauben, daß die Titanic in Not war.
Zur Rettung kam aufgrund der Entfernung jedoch nur die Carpathia in Frage. Sie
erreichte den Unglücksort um 04.30 Uhr.
Obwohl die Boote der Backbord-Seite nun fertig zum Beladen waren, verbot Wilde,
dieses zu tun ohne zuvor die Erlaubnis des Kapitäns zu haben. Lightoller schlug
vor, die Boote auf das A-Deck herabzulassen, um so einen einfacheren Einstieg zu
er-
möglichen. Wilde verbot jedoch auch dies. Daraufhin ging Lightoller persönlich
zum Kapitän, der antwortete: "Um Gottes Willen, laden sie die Boote mit
Frauen und Kindern und lassen sie sie dann runter." Lightoller nahm den
Befehl sehr ernst und erlaubte in dieser Nacht nur noch einer männlichen
Person, ein Boot zu betreten.
Das Krachen der großen Schornsteine verstummte plötzlich. Es herrschte für
einen Moment Stille, dann ertönte eine aufmunternde Melodie. Das Orchester war
an Deck gekommen, um die Menschen zu beruhigen.
Boxhall war derjenige, der das "mysteriöse Schiff" sah. Er versuchte
zu morsen: "Wir sind die sinkende Titanic". Er glaubte, etwas gesehen
zu haben, dachte dann aber,
daß es das flackernde Signallicht eines Mastes gewesen sei. Um 0.45 Uhr befahl
Smith, die Signalraketen abzuschießen.
Die Kombination der Raketen und der Musik lösten gemischte Gefühle aus. Die
einen wurden nun doch von ihrer Notlage überzeugt, doch andere dachten, es wäre
als Unterhaltung für die Dauer der Reparaturen gedacht. Ein kleines Feuerwerk,
Musik, eine exzentrische Party der Reichen. Auch als sich das Schiff immer
weiter neigte, wollten es viele nicht wahr haben, daß sie sanken.
Lightoller ließ Boot Nr. 6 herunter. Molly Brown befürchtete jedoch, daß ein
Seemann zu wenig sei. Major Arthur Puechen, der selbst eine Yacht besaß, bot
sich an. Er war der einzige Mann, den "Lights" noch in ein Boot ließ.
Alle Rettungsboote waren herabgelassen. Leider waren immer noch viele nicht
vollbesetzt. Bei den letzten Booten mußte Offizier Lowe mit Hilfe seiner
Pistole dafür sorgen, daß Ruhe bewahrt wurde.
Ismay wurde in einem der Klappflöße gerettet. Er behauptete später, bis
zuletzt geholfen zu haben, obwohl er laut Lowe ständig im Weg war. Als das Boot
mit Frauen
und Kindern gefüllt war, stiegen einige Männer hinzu. Auch Ismay setzte sich
zu ihnen. Er war kein White Star Superkapitän mehr, sondern nur noch ein
First-Class-Passagier.
Jack Thayer berichtete später, daß Ismay sich durch die Menschen geprügelt
hatte,
um auf das Boot zu kommen. Er sah auch, wie Offizier Murdoch zwei Männer erschoß,
die versuchten, auf das Boot zu gelangen. Nachdem dieses heruntergelassen worden
war, schoß sich Murdoch eine Kugel in den Kopf.
2.00 Uhr. Das Wasser stieg unaufhaltsam an. Lightoller wußte, daß er die
beiden letzten Klappflöße herablassen mußte, aber er wollte sie für
diejenigen vorbereiten,
die gleich im Wasser schwimmen würden.
Kapitän Smith ging noch einmal zu Phillips. Die Nachricht war aber immer noch
die gleiche. Die Carpathia war das einzige Schiff, das ihnen in ca. 2 Stunden zu
Hilfe
kam. Er bedankte sich bei Phillips und Bride für ihre Hilfe und entließ sie
aus ihrem Dienst. Phillips versuchte noch weiter, ein SOS zu senden. Bride
beobachtete, wie ein Heizer versuchte, Phillips Rettungsweste zu stehlen. Beide
schlugen ihn ohnmächtig, verschwanden und überließen ihn seinem Schicksal.
Smith stand auf der Brücke und beobachtete, wie einige versuchten, die letzten
bei-
den Flöße herunter zu bekommen, die schlecht verstaut gewesen waren. Dabei
fielen sie auf das darunter liegende Deck. Vielleicht konnte Smith die hunderten
von Menschen, die auf das Deck rannten nicht einmal sehen, ihre Schreie waren
jedoch
unüberhörbar. Es waren die Third-Class-Passagiere, denen man endlich erlaubte,
an Deck zu kommen, wo jedoch bereits alle Boote herabgelassen waren.
Der Kapitän gab seinen letzten Befehl: "Das Schiff verlassen. Jeder ist
auf sich gestellt."
Später erzählte man, Smith hätte danach noch ein Kind gerettet. Er wäre zum
Schiff zurück geschwommen bevor es versank und hätte gerufen: "Benehmt
euch wie Engländer." Es gibt keine Fakten, die dafür sprechen. Er wurde
das letzte Mal gesehen, als er zur Brücke zurückging.
Der Bug hatte sich mit Wasser gefüllt und wurde in die Tiefe gerissen. Dabei
wurde das Heck immer höher aus dem Wasser herausgehoben. Menschen aller
Klassen,
die sich noch an Bord befanden, waren gefangen. Jetzt wurde der Sprung ins
Wasser lebensgefährlich. Jene, die sich nirgendwo festhalten konnten und
herunterfielen, wurden von dem Sog mitgerissen.
In den Booten auf See hörte man das markerschütternde Schreien. Sie sahen die
Lichter des Schiffes, die bis zuletzt gebrannt hatten, aufflackern und dann ganz
erlöschen. Darauf folgte eine Explosion und ein ohrenbetäubendes Geräusch von
krachendem Metall. Das Heck hatte sich vom Bug gelöst. Kurz darauf war die
Titanic verschwunden und sollte es für die kommenden 73 Jahre auch bleiben.
Es gibt so viele Dinge, die wir nie erfahren werden. Man wußte von der Band,
die bis zuletzt gespielt hatte; von den Elektrikern, die bis zuletzt für Strom
gesorgt hatten.
Beide Gruppen überlebten nicht. Man wußte, wie viele Raketen die Titanic
abschoß, doch es sind noch millionen Fragen offen, die niemals geklärt werden
können.
© 2000 by Norman Fehling